In “toten Winkeln” einer Beziehung liegen oft Muster aus der eigenen Vergangenheit verborgen
Bei einer Frau, die wir gecoacht haben, reagierte der Vater immer cholerisch. Sie hatte sich deswegen einen lieben und sanften Mann gesucht. In einem Streit war selbst dieser einmal sehr verärgert und erhob seine Stimme. Sofort krampfte sich bei ihr alles und sie dachte:
Das ist ja doch nicht mein Prinz!
Er ist ja wie mein Vater!
Und schon hatte der Mann verloren. Sie suchte ab da bei jeder Gelegenheit nach Beweisen dafür, dass er doch nicht ihr Traummann war. Ihre Wahrnehmung wurde selektiv und sie beschwor unbewusst immer wieder solche Situationen herauf, in denen sich ihr Bild bestätigte.
Solche Vergangenheitsmuster sind Gift für eine Beziehung. Sie machen – wenn Sie Ihnen nicht bewusst sind – eine offene Kommunikation unmöglich. Das können Muster sein, die vor der Partnerschaft entstanden sind oder auch erst in deren Entstehungsphase zu Tage treten, wie in diesem Beispiel:
Eine andere Frau hat ihren Traummann (Waschbrettbauch, intelligent, sehr gutes Einkommen) schon länger angehimmelt und ihn sich als Partner ersehnt. Nun sind sie endlich ein Paar.
Sie könnte glücklich sein, aber stattdessen plagen sie ganz andere Gedanken: Ist er nicht eine Nummer zu groß für mich? Er geht bestimmt über Leichen im Business. Oder: Er ist dauernd auf Geschäftsreisen mit anderen Frauen unterwegs. Ob er wirklich treu sein kann? Aus Angst, sie könne nicht mithalten, fängt sie (unbewusst) an, ihn zu entwerten, d.h. eine negative Meinung über ihn zu entwicklen.
Gerade wenn die Beziehung etwas in Schieflage gerät, ist es besonders wichtig, auf die eigenen Glaubenssätze zu gucken.
Neues Bewusstsein in 3 Schritten (Fortsetzung):
- Nehmen Sie sich pro Frage wieder ca. 15 Minuten Zeit. Notieren Sie wieder Ihre Antworten gut lesbar auf einem Blatt eines Notizblocks. Nummerieren Sie diese Antworten wie unsere Fragen, weil es im weiteren Verlauf Bezüge unter den Fragen gibt.
- Bitte beantworten Sie folgende Fragen exakt in der vorgegebenen Reihenfolge. Überspringen Sie keine Frage und gehen Sie erst weiter, wenn Sie ein Gefühl der Vollständigkeit zu Ihren Antworten haben, d.h. wenn Ihnen nichts mehr einfällt. Und dabei gilt: Gefühle, egal welcher Art, sind natürlich und normal. Gehen Sie in Ihrer Vorstellung durch sie hindurch und verfolgen Sie den Prozess. Er legt die „Ursachen“ dieser Gefühle frei. Blicken Sie also nach vorne, statt im Gefühlssumpf stecken zu bleiben.
II.) Fragen der Selbsterkenntnis
♥ 7: Wie haben Sie jeweils darauf reagiert? Vielleicht haben Sie es sogar jemandem „heimgezahlt“?
♥ 8: Was kostet Sie das derzeit, dass Sie diese Glaubenssätze aus 2: haben (d.h. was wird Ihnen verunmöglicht, weil Sie so über sich oder andere denken)?
♥ 9: Wenn Sie nun den Sachverhalt aus einiger Distanz betrachten: Was hat Ihnen die Erfahrung für Ihr Leben ermöglicht?
♥ 10: Wie haben sich die betroffene Person und auch Sie selbst dabei gefühlt, als Sie 7: in die Tat umsetzten?
Sie selbst:
Der Betroffene:
♥ 11: Hilft Ihnen diese Art und Weise zu erreichen, was Sie sich wünschen? Und wollen Sie so mit Menschen sein?
> Ja | Nein
III.) Fragen der Integration
♥ 12: Wie würden Sie die Situation stattdessen wünschen, und wie würden Sie sich gerne verhalten, bzw. welches Verhalten würde Ihren Wünschen viel mehr dienen?
Wünsche:
Neues Verhalten:
♥ 13: Was müssten Sie über sich selbst und andere „neu“ denken? Welche neuen Glaubenssätze kommen Ihnen in den Sinn, um gemeinsam 12: wahr werden zu lassen und damit miteinander gewinnen zu können? Und wie würden Sie sich dabei fühlen?
neues Denken neuer Glaubenssatz neues Gefühl
…
♥ 14: Was brauchen Sie, um sich selbst und dem anderen zu verzeihen, dass die Situation so war wie sie war? (verzeihen heißt loslassen, und nicht, dass die Sitution nun deswegen gut war)
(Nehmen Sie sich Zeit dafür. Wir brauchen oft einen Augenblick, bis wir erkennen, dass wir auch uns selbst verzeihen möchten.)
♥ 15: Vergeben und verzeihen Sie sich und dem anderen? (D.h. nehmen Sie die Situation so an, wie sie ist? Das bedeutet nur, sie zu akzeptieren, wie sie ohnehin schon ist. Die Vergangenheit ist vorbei und kann nicht mehr verändert werden.)
(Dieser Punkt bedeutet nicht, dass Sie das, was in der Vergangenheit getan oder gesagt wurde, nun „gut“ heißen. Sie geben stattdessen Ihr „Recht auf Rache“ ein für allemal auf und können mit einem friedvollen Herzen mit sich und anderen erleichtert und neu durchstarten. Sie lassen los.)
♥ 16: Mit welchen 3 Top-Veränderungen zu den neuen Glaubenssätzen aus 13: möchten Sie was, ab wann erreichen?
Mit meiner Veränderung erreiche ich ab folgendes Ergebnis
Top-1:
Top-2:
Top-3:
♥ 17: Nun suchen Sie zu jedem dieser Top-3-Veränderungen aus 16: den neuen Glaubenssatz und das entsprechend stimmige Wohl-Gefühl aus 13: dazu. Schließen Sie dann bitte Ihre Augen und stellen Sie sich nun die neue Begegnung mit Ihrem Partner vor.
– Wie fühlen Sie sich?
– Was sehen, riechen und schmecken Sie evtl.?
– Wie genau verläuft die Situation nun anders? (Malen Sie sich jedes Detail aus.)
– Wie fühlt sich Ihr Partner dabei?
– Sie können dabei auch gerne ähnliche Situationen aus der Vergangenheit nehmen, bei denen bereits alles so war, wie Sie es sich gewünscht haben.
Wenn Sie sich die Situation gedanklich und gefühlsmäßig gut und angenehm vorstellen können, dann setzen Sie sich einen selbstgewählten Körperanker, während Sie weiter für ca. 3 Minuten in dieser Vorstellung bleiben und dabei gedanklich den neuen Glaubenssatz immer wieder wiederholen (z.B. einen Finger drücken, Ohrläppchen ziehen, auf die Brust klopfen, die Finger beider Hände ineinander verschränken, Faust mit der anderen Handfläche umschließen u. ä.).
Anschließend wiederholen Sie den Prozess für die anderen beiden neuen Top’s.
Wichtig ist dabei, dass Sie diesen Anker mind. 2x täglich für die nächsten ca. 4-6 Wochen in ihrer Vorstellung wiederholen, damit die Verankerung zur neuen Gewohnheit wird. Sonst funktioniert er nicht, und die Wirkung verliert sich mit der Zeit.
Wenn Sie später mit einer gewünschten Veränderung nicht gleich weiterkommen, halten Sie den entsprechend ausgewählten Anker gedrückt, schließen die Augen und stellen sich nun vor, wie Sie mit der Situation nun verändert in Zukunft umgehen möchten. Lassen Sie nicht zu, dass Ihr Verstand recht behält, sondern dass Sie Wunder erwarten dürfen.
Wenn Sie alleine nicht weiterkommen
Aus unserer Erfahrung und den Rückmeldungen unserer bisherigen Klienten können Sie damit rund 70% Ihrer innersten Glaubenssätze für sich alleine zu Hause bearbeiten.
Natürlich braucht dieser Prozess ein wenig Übung. Mit der Zeit werden Ihre Veränderungen immer schneller und nachhaltiger für das Erreichen Ihrer Wünsche gelingen.
Sollten missmutige Gefühle und Ungeduld hochkommen, verzagen Sie bitte nicht –
selbst die höchste Bergspitze kann erreicht werden –, indem wir Schritt für Schritt weiterlaufen.
Das gewünschte Wunschgewicht kann erreicht werden –, indem wir Gramm für Gramm abnehmen.
Der sehnlichste Wunsch kann angeschafft werden –, indem wir Euro für Euro dafür sparen.
Deshalb haben Sie Geduld und bleiben dran. Machen Sie die kleine Übung nicht immer mal wieder alle paar Wochen oder Monate, sondern JEDEN TAG, sonst werden selbst die kleinsten Erfolge wie ein Tropfen Wasser im Feuer einfach wieder verpuffen.
Die ca. 30% besonders hartnäckiger Glaubensmuster verhalten sich wie der tote Winkel beim Rückspiegel. Sie wissen, dass etwas nicht stimmt, sehen aber einfach nicht, was da los ist und sind dem gefühlmäßig machtlos ausgeliefert. Wenn wir solche blinden Flecken unbeachtet gewähren lassen, endet das nicht selten in Frustration und im fortgeschrittenen Maße auch in BurnOut und Depression.
Deshalb öffnen Sie sich dafür, eine professionelle Begleitung anzunehmen, statt unzählige Selbstversuche zu unternehmen, die Sie letztendlich doch immer wieder in die gleiche Situation bringen.
Es kostet Sie nur jeden Tag sinnlos wertvolle Lebensfreude und Lebensenergie. Wir finden, Sie haben jetzt verdient, das zu bekommen, was Sie sich wünschen.
Daher unser Angebot: Das BE in LOVE®-Beziehungscoaching
… Fortsetzung folgt …
Wie es weiter geht:
Teil 4: Welche Bedeutung hat die Haltung/Einstellung in einer Beziehung
Teil 5: Was bewirkt Achtsamkeit im Zusammensein
Elke & Ralf Raml